Tourismusbüro Elbigenalp | Untergiblen 23, A-6652 Elbigenalp | Tel.: +43 5634 5315 | E-Mail: info@lechtal.at
Jetzt wo das Frühjahr nicht mehr weit ist können wir mehr und mehr dazu übergehen, uns mit frischer grüner Pflanzennahrung zu versorgen. Zum einen können dies die kräftigen Wildkräuter sein, die an allen Ecken sprießen, zum anderen frische Kräuter aus dem Garten. Die Kräuter eignen sich hervorragend für eine Frühjahrskur.
Im zeitigen Frühjahr kannst du die Blätter des bärenstarken Bärlauch ernten. Sie sind vor allem für Knoblauchfans eine wahre Köstlichkeit und haben zudem eine stark reinigende und entgiftende Wirkung auf unseren Verdauungstrakt und unser Blut. Bärlauch kann zu Pesto sowie Aufstrich verarbeitet, in den Salat gemischt oder als Suppe gekocht werden. Passt perfekt in die Gründonnerstagsuppe hinein.
Besonders früh blühen auf mageren Wiesen die hübschen Schlüsselblumen. Aus den Blüten lässt sich ein wohlschmeckender Tee zubereiten, der auch ein gutes Mittel gegen hartnäckigen Husten ist. Als Dekoration auf Süßspeisen eignen sich die honigsüßen Blüten ebenfalls. Zarte Blätter verwendet man zum Beimischen im Salat und für Spinatgerichte.
Huflattichblüten strecken ihre kleinen Sonnenköpfe schon früh der Sonne entgegen.
Huflattich enthält viele Mineralstoffe und gehört zu den besten Hustenkräutern. Frisch oder getrocknet eignen sich Blüten und Blätter für einen gesunden Hustentee.
Sowohl offene Blüten als auch Stängel und Knospen werden im Salat gegessen oder für herzhafte Teigfüllungen und Bratlinge verwendet.
Besonders hartnäckig wuchert Giersch und bringt so manchen Gärtner zur Verzweiflung. Er enthält viel Vitamin C und Mineralstoffe wie Eisen, Kupfer und Mangan. Sein botanischer Name verrät noch mehr: Podagra ist ein alter Name für Gicht. Giersch vertreibt das "Zipperlein", denn er entsäuert den Körper.
Zerquetschte Blätter eignen sich als Umschläge auf schmerzenden Gelenken, auch ein Absud aus den Blättern hilft als Badezusatz bei Rheuma, Gicht oder Krampfadern. Die leckerste Möglichkeit, in den Genuss der heilsamen Kräfte des Giersch zu kommen ist, ihn in Olivenöl anzubraten und mit jungen Kartoffeln zusammen zu verspeisen.
Löwenzahn kennt wohl jeder. Er ist eine anerkannte Heilpflanze von der Wurzel bis zur Blüte. Der französische Name "piss en lit" weist deutlich auf seine entwässernde Wirkung hin. Er hilft gegen Entzündungen der Harnwege, Blähungen und bei Nierengrieß. Außerdem regt Löwenzahn den Gallenfluss an, sollte deshalb aber Gallensteinen mit Vorsicht genossen werden. Löwenzahn, insbesondere die Wurzel, innerlich eingenommen, beugt entzündlichen Ablagerungen in Gelenken vor wie sie bei Rheuma und Arthrose vorkommen.
Die Brennnessel ist nicht nur eine der ersten Grünpflanzen, die im Frühling zu sprießen beginnen; sie ist auch wertvoller Bestandteil von Frühjahrs-Kuren zur Entschlackung oder eine gesunde Beigabe zur Frühlingsküche. Eine Hauptindikation der Brennnesselblätter ist die Verwendung zur Durchspülung der ableitenden Harnorgane bei entzündlichen Erkrankungen oder bei rheumatischen Beschwerden. Hinzu kommen die Anwendungsbereiche in der Volksmedizin als „Blutreinigungstee“, zur Verbesserung der Blutbildung, als haarpflegendes Mittel, das die Haare auch wieder sprießen lässt, und als leicht wassertreibendes Mittel, das durch seinen ausschwemmenden Effekt entzündliche Vorgänge im Körper beruhigt.
Zutaten
Zubereitung
Jeweils eine Handvoll Kräuter klein hacken, mit feingewürfelten Zwiebeln in Butter oder gutem Öl anschwitzen und dann traditionell mit Quellwasser (oder wer mag mit Brühe und einem Schuss Milch) aufgießen. 5 Minuten köcheln lassen, anschließend mit Salz, Pfeffer, einem Spritzer Zitronensaft und Muskatnuss abschmecken und mit dem Mixstab pürieren. Auf dem Teller eventuell noch einen Klecks Sahne oder Schmand in die Mitte setzen und mit ein paar frischen Blüten z.B. von Gänseblümchen und Gundermann garnieren.
Guten Appetit!
Wenn die lange Zeit der dunklen Wintermonate sich dem Ende neigte, die Tage wieder länger als die Nächte wurden und die Natur endlich wiedererwacht, dann feierten unsere Vorfahren ein großes Fruchtbarkeitsfest.
Fester Bestandteil dieses Frühlingsrituals war die Neun-Kräuter-Suppe aus den ersten frischen Pflanzen, die nach der langen Winterzeit Vitamine und Lebensenergie brachten. Die Sehnsucht nach frischem Grün können wir gerade in diesem Jahr mit dem schneereichsten Frühlingsanfang seit 50 Jahren und den kältesten Nächten seit Wetteraufzeichnung gut nachvollziehen.
Rezepte für diese „Grüne Neune“ gibt es viele. Abhängig von Region und Vorlieben variieren Pflanzenmischungen und Zubereitungsart. Natürlich hat auch Einfluss, wie früh oder spät Ostern fällt und welche Pflanzen dann schon wachsen.
Als mögliche Auswahl für die Kräutersuppe fallen mir folgende Wildkräuter ein: Gundermann, Giersch, Guter Heinrich, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Sauerampfer, Vogelmiere, Pimpinelle, Scharbockskraut, Brennnessel, Taubnessel, Schafgarbe, Bärlauch, Brunnenkresse, Knoblauchsrauke, Löwenzahn, junge Birkenblätter, behaartes Schaumkraut, Weidenröschen, Rauke, Melde und Labkraut. Aber auch Küchenkräuter wie Schnittlauch, Kerbel, Petersilie, Liebstöckel, Thymian, Salbei oder Dill können durchaus mit hinein. Jeweils eine Handvoll der neun Kräuter ist ein gutes Maß, bei sehr intensiv schmeckenden Pflanzen wie Gundermann, Kerbel oder Liebstöckel kann es auch etwas weniger sein.
Letztendlich muss jeder selbst seine neun Pflanzenlieblinge finden, welche ihm am besten schmecken oder einfach immer wieder neu variieren. Und warum eigentlich nur zum Gründonnerstag eine Kräutersuppe essen? Gerade jetzt im Frühjahr sollte man die frischen Gaben der Natur nutzen und Wildkräuter am besten jeden Tag genießen, denn sie haben eine reinigende und stärkende Wirkung auf unseren Körper und Geist!