Die Geierwally
Die junge „Wally“, die mit dem Ausheben eines Adlernestes auch gleichzeitig die männlich dominierte Dorfstruktur aufbricht und sich nicht vorschreiben lässt, wen sie zu heiraten hat, ist bereits in zahlreichen Romanen, Dramen und Filmen thematisiert worden. 1992 schrieb der bekannte Tiroler Heimatdichter und Volksautor Felix Mitterer exklusiv für die Freilichtbühne seine Adaption der „Geierwally“.
Anna Stainer-Knittel, die unter dem Namen „Geierwally“ in die Geschichte des Lechtals eingegangen ist, sollte ihm zu diesem Zweck als Vorlage und Inspiration dienen. In Elbigenalp hat der Mythos seinen Ursprung. Das „Dorf“, wie es unter den Bewohnern des Lechtals liebevoll genannt wird, war Geburts- und Heimatort der wahren „Geierwally“.
Anna Stainer-Knittel war die erste Frau, die aufgrund ihrer Begabung, ein Studium an der Kunstakademie in München beginnen durfte. Ihr Porträt der „Geierwally“ war es, das die historische mit der mythischen Figur verschmelzen ließ. Heute werden der Name Anna Stainer-Knittel und die „Geierwally“ beinahe synonym verwendet.